Gelübde
Warum heiratet ihr nicht, und warum habt ihr keine Kinder?
Diese Fragen werden uns oft gestellt - meist mit einiger Verwunderung und auch einem gewissen Zweifel, ob solch eine Lebensform heutzutage noch zeitgemäß sei. Jeder Versuch einer Antwort kann nur gelingen, wenn wir von einer Voraussetzung ausgehen können: Gott hat eine unendliche Sehnsucht nach uns Menschen, nach jedem Einzelnen – und wir haben im Tiefsten eine Sehnsucht nach Ihm. Durch die Feier der Gelübde – Keuschheit, Armut und Gehorsam – schenken wir uns ganz Gott; wir schließen quasi einen Bund mit ihm. Es kann für Außenstehende schwer sein, den tieferen Sinn der Gelübde zu verstehen, scheinen sie doch auf den ersten Blick eher eine Begrenzung und eine Einschränkung der persönlichen Freiheit zu sein. Doch gilt auch hier wiederum, was wir schon unter dem Stichwort „Ordensleben“ beschrieben haben. Gelübde bedeuten einen Verzicht, ja; sie sind nicht immer einfach zu leben - dennoch ist es zu wenig, sie nur von der negativen Seite her zu bestimmen. Gelübde sind viel mehr und meinen viel Tieferes als nur ein „nicht-dürfen“, „verzichten-müssen“, „enthaltsam-sein-müssen“, „gehorchen-müssen“, „kein-Eigentum-haben-dürfen“ usw. Gelübde sind ein Weg der Nachfolge Jesu, der nicht besser oder schlechter ist als andere Lebensformen.
Die einzelnen Gelübde und ihre Bedeutung:
Das Gelübde der Armut – eine Einladung zum Loslassen
Das Armutsgelübde spricht von unserer Sehnsucht, Gott in unserem Leben den ersten Platz zu geben. | Mehr |
Das Gelübde der Keuschheit – eine Einladung, sich zu überlassen
Das Gelübde der Keuschheit ist vielleicht das am schwersten zu verstehende Gelübde. Es spricht von Gottes Liebe zu uns und von unserer Liebe zu Gott. | Mehr |
Das Gelübde des Gehorsams – eine Einladung zum Zulassen
Genau wie die anderen Gelübde, so ist auch das Gelübde des Gehorsams eine Einladung zu wirklicher Freiheit - und auch hier ist uns das Leben Jesu Vorbild und Beispiel. | Mehr |