Wir Missionsschwestern vom Kostbaren Blut sind bereits seit 1924 in Mosambik, einer früheren Kolonie Portugals, tätig.  

Portugal

 

Auf Anraten des dortigen Bischofs Rafael OFM, eine Niederlassung in Portugal zu gründen, um Schwestern auf die Mission in Mosambik vorbereiten zu können, kamen im Jahr 1958 die ersten Schwestern nach Portugal. Hier arbeiteten sie zunächst in Lissabon (Kindergarten), dann bis 1974 in Almeirim in einem Krankenhaus für die „Misericórdia“, einer Bruderschaft im Dienst der Bedürftigen, die von Königin Leonor Ende des 15. Jahrhunderts gegründet worden war.

In Lissabon konnten wir mit Hilfe des Pallotinerpaters, Dr. Erwin Helmle, Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde, ein eigenes Haus erwerben, das der Gemeinschaft als Kloster diente und in dem ein deutsch-portugiesisch-sprachiger Kindergarten eingerichtet wurde. Bald wurde dieser erweitert zu einer Schule, in der Examen bis zur 4. Klasse abgelegt werden konnte, womit die Schulpflicht erfüllt war. Diese Schule wurde 1976 geschlossen. Der Kindergarten wurde Ende der 80er Jahre bis zur Schliessung im Jahr 2009, in einen Kinderhort umgewandelt, wo auch Schulkinder bis zur 4. Klasse nach der Schule betreut wurden.

In unserer Gemeinschaft in Lissabon lebten zeitweise junge portugiesische Novizinnen und Professschwestern, so dass Haus bald zu eng wurde. Unsere damalige Generaloberin M. Adelberta Reinhardt erstand 1979 ein Grundstück mit Gebäude in Lamego. Bis 2015 war die Gemeinschaft dort sehr segensreich tätig.

Mit der Nelkenrevolution 1974 befreite sich Portugal von der Diktatur und beendete die Kriege in den Kolonien. Mit der mosambikanischen Unabhängigkeit wurden auch Frauen zum Militärdienst eingezogen. Um dem zu entgehen, kamen einige mosambikanische Novizinnen und junge Mitschwestern zu uns nach Lissabon, - später auch nach Lamego. Auf diese Weise lebten wir einige Jahre mit drei drei Nationalitäten unter einem Dach: Mosambikanerinnen, Deutsche und Österreicherinnen.

Die jungen Schwestern vervollständigten ihre Schul- und Berufsausbildung und kehrten nach Mosambik zurück. Später kamen auch schon mal Schwestern die Erholung brauchten. Erst nach einer langen Pause kamen 2011 bis 2016/17 wieder zwei Jungprofessen zur akademischen Ausbildung zu uns nach Lissabon. Derzeit sind wir 5 Schwestern, drei Deutsche und zwei Österreicherinnen, die hier in Lissabon leben.

Wir waren neben der Ausübung unseres Berufes immer auch pastoral tätig. Auch wenn wir alle schon in vorgerücktem Alter sind, ist unsere Anwesenheit hier in Portugal sehr wichtig. Eine Schwester gibt in einer Vorstadtpfarrei, einem sozialen Brennpunkt, schon seit Jahrzehnten Kinder- und Jugendkatechese und bereitet Jugendliche und Erwachsene auf die Taufe und die Firmung vor. Arbeit mit Bibelgruppen und Hilfeleistungen für Sinti und Roma gehören zu unseren Aufgaben.

Eine weitere Aktivität ist unsere Gastfreundschaft. Wann immer es möglich ist, begrüßen wir Besucher aus Deutschland, die es schätzen, ein paar Tage in einer Ordensgemeinschaft leben zu können, gute Gespräche zu führen und die "Schätze" der Stadt und der Umgebung zu sehen.

Auch wenn sie alle im fortgeschrittenen Alter sind, ist unsere Präsenz hier in Portugal immer noch sehr wichtig. Bald werden zwei Schwestern aus Mosambik kommen, um die Zahl der Gemeinschaft zu erhöhen und mit uns zu arbeiten.